Kateryna Pishon
"Wenn ich ein Material sehe, kommen mir sofort Ideen, was ich daraus machen könnte." Beim Blick in die Vitrinen in ihrem Goldschmiede-Studio in Tallinn oder in die Skizzenbücher, die zum Blättern ausliegen, glaubt man Kateryna Pishon aufs Wort. 2012 gründete die estnische Schmuck-Designerin ihr Label Hyrv, das längst eine der angesagtesten Schmuckdesign-Marken im Baltikum ist.
Mit unbändiger Kreativität, Begeisterung und Professionalität entwirft die aufgeschlossene, herzliche Frau Kollektionen "für moderne junge Menschen mit bewegten, abwechslungsreichen Tagen", wie sie es formuliert. "Ich möchte Schmuckstücke entwerfen, die schick und einfach zu tragen sind, aber auch hervorstechen lassen." Dabei bedient Kateryna verschiedene Geschmacksrichtungen, ohne die eigene kreativ-künstlerische "Handschrift" abzulegen und ohne beliebig oder verwechselbar zu werden. Ihre Kreationen tragen Namen wie "Empowerment", "Freedom", "Coco", "Pebbles", „Bones“ oder "Blossom". So wie keine Naturperle je einer anderen gleicht, ist auch jedes Schmuckstück von Hyrv ein handgefertigtes Unikat.
Den Namen Hyrv, abgeleitet vom estnischen Wort "Hirv" = Hirsch, hat Kateryna ausgesucht als Hommage an ein Märchen, das ihr als Kind wichtig war und abends gelesen hat, wenn sie im Dorf ihrer ukrainischen Großmutter zu Besuch war. Natürlich gibt es auch dazu eine ausgefallene, künstlerisch-schicke Schmuckkollektion – der Titel: "Antlers" – Geweih.
Kateryna Pishon wurde in Tallinn geboren und studierte Schmuckdesign an der Estnischen Akademie der Künste und an der Königlichen Akademie der Schönen Künste Antwerpen. Mehrere Monate arbeitete sie außerdem als Praktikantin bei einem Goldschmiede-Studio in New York. Ihre Chefin war Asiatin, von der sie effektives, produktives und organisiertes Arbeiten gelernt hat. Bei dem Satz muss Kateryna schallend lachen: "Sie ließ mich schuften wie eine Sklavin", sagt sie – ermutigte sie aber auch, ihrer Kreativität und ihren Ideen freien Lauf zu lassen.
So lässt sich Kateryna bis heute von Materialien, schönen Edelsteinen, aber auch von Geschichten und Momentaufnahmen inspirieren. Mitreißend kann sie zu jeder Kollektion die Entstehungsgeschichten, die sich dahinter verbergen, erzählen. Sie scheut auch keinen Einsatz, um an die ungewöhnlichsten "Rohstoffe" zu kommen. Als blutjunge Unternehmensgründerin hat sie es zum Beispiel geschafft, einen Liefervertrag für außergewöhnliche Akoya-Perlen abzuschließen, die in dieser Qualität nur in einem japanischen Ort gezüchtet werden. "Obwohl in Japan eigentlich nur etablierte Unternehmen mit alten Männern als CEO respektiert und akzeptiert werden." Wer sich mit Kateryna unterhält, spürt ihre Leidenschaft und Liebe für Ihre Handwerkskunst und gleichzeitig ihre hohe Professionalität und Kunstfertigkeit.
Katerynas Kollektionen zeichnen sich durch klare Linien und gleichzeitig viel Liebe zum Detail mit einem starken Fokus auf Skulptur aus. Inspiriert von der Natur, ist für Kateryna auch Nachhaltigkeit in der Produktion ein großes Thema – was in ihrem Beruf nicht unbedingt einfach ist: Es geht um Bodenschätze, und in der Regel kommt bei der Schmuckherstellung viel Chemie zum Einsatz.
Für Hyrv verwendet Kateryna deshalb recyceltes Silber, Natursteine, ungiftige Materialien und nutzt organische Materialien wie Walnussschalen zum Polieren von Silber. "Hyrv-Schmuckstücke stehen für Reinheit und Minimalismus", sagt sie, "doch ihre Essenz ist so komplex wie unsere Seelen.“
Text: noor disain
Hier geht es zu den Hyrv-Linien Pebbles, Empowerment, Blossom und Freedom.
Hier geht's zu Katerynas Instagram-Acccount: instagram.com/hyrv_jewelry/
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