Carsten Buhl
Carsten Buhl, 1965 geboren, ist ein dänischer Architekt und Möbeldesigner, der an der Königlich Dänischen Kunstakademie studierte. Anschließend arbeitete er als Mitarbeiter von Rud Thygesen und Johnny Sørensen, 1996 gründete Buhl sein eigenes Designstudio. Carsten Buhls Werke knüpfen an die dänische und skandinavische Designtradition an, sind aber eine moderne, nachhaltige Weiterentwicklung, die darauf zielt, zeitlose, möglichst einfache Möbel und Produkte zu schaffen, die Schönheit und höchsten praktischen Nutzwert verbinden.
Wir haben uns mit Carsten über seine Arbeit und sein Verständnis von gutem Design unterhalten.
Was bedeutet gutes Design für Dich?
Gutes Design macht Freude.
Was liebst Du an Deiner Arbeit als Designer am meisten?
Produkte zu entwerfen, die zur Lösung einer Aufgabe oder eines Problems beitragen. Ich möchte Lösungen schaffen, die dem Nutzer bewusst und unbewusst ein gutes Erlebnis und Gefühl bieten.
Woher bekommst du deine Inspiration?
Ich blicke zurück in die Designgeschichte, freue mich aber auch auf den Einsatz neuer Materialien. Ich habe ein bisschen mit der KI herumgespielt, aber sie ist zu nichts anderem bereit, als damit lustige Kritzelzeichnungen für Kinder anzufertigen.
Wie würdest Du Deinen Stil beschreiben?
Weniger ist mehr – skandinavische Designtradition mit einem gewissen Etwas.
Gibt es ein Produkt, auf das Du besonders stolz bist - und wenn ja, warum?
Mein am besten gestaltetes Produkt ist mein Copenhagen Chair für Core One. Es hat schöne grafische Linien und einen sehr guten Sitzkomfort. Mein größter kommerzieller Erfolg ist der Mette-Stuhl von Hammel Furniture, der mehrere Publikumspreise erhalten hat, zuletzt der „Best of Design Schöner Wohnen 2024“. Aber vielleicht bin ich am stolzesten auf Cocoon, ein sehr spezielles Polster-Sitzmöbel, das ich für Skipper Furniture entworfen habe. Dieser Polstersessel kann Menschen mit Krankheitsbildern wie ADHS bis hin zu Demenz schützen und ihnen helfen, sich besser und geborgen zu fühlen.
Hast Du Vorbilder oder gibt es Designer, deren Arbeit Du bewunderst?
Die schnelle Antwort lautet Ray und Charles Eames, aber auch die dänischen Architekten PH und Arne Jacobsen. Darüber hinaus gibt es eine Reihe von Bauhaus-Architekten, zum Beispiel Marcel Breuer.
Was ist Dein liebstes Arbeitsgerät oder Werkzeug?
Als ich 1987 zum ersten Mal die Möglichkeiten des CAD-Zeichnens sah, war ich begeistert. Seitdem arbeite ich nur noch digital und visualisiere alle meine Skizzen bis ins kleinste Detail. Die neueste Werkzeugentwicklung ist mein 3D-Drucker, den ich bis an die Grenzen auszureizen versuche, um meine eigenen Designfähigkeiten herauszufordern.
Was machst du am liebsten, wenn du nicht arbeitest?
Ich freue mich über meine Familie - meine beiden Kinder und meine Frau. Ich verbringe gerne Zeit mit ihnen. Darüber hinaus macht mir das Laufen auch Spaß. Ich habe über 50 Marathons und zweimal 100 Kilometer absolviert.
Interview: noor disain
Carsten hat unter anderem Stuhl NO37 entworfen
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