Büro Famos

„Unser Ziel ist es, langlebige Objekte zu schaffen: einfach in der Form, angenehm in der Handhabung, seriös und charmant.“ So stellt sich das in Berlin ansässige Designerduo Hanna Litwin und Romin Heide selbst vor, auch bekannt als Designstudio Büro Famos. Nachdem der litauische Hersteller EMKO die beiden vor einigen Jahren auf der Kortrijk Biennale Interieur kennengelernt hat und sie einige großartige Ideen ausgetauscht haben, kam 2019 das erste gemeinsame Produkt auf den Markt: Die HAT-Pendelleuchte als Teil der EMKO-Lichtdesignkollektion.

Büro Famos (Foto: EMKO)

Was gefällt euch an eurer Arbeit als Designer Ihnen am besten?
Hanna: Schaffen!
Romin: Der Teil, wenn ich anfange, Modelle und Prototypen einer neuen Idee zu bauen. Dies ist der Moment, in dem sie zum ersten Mal zum Leben erwachen und du beginnst zu verstehen, ob das, was du dir vorgenommen hast, funktionieren wird oder nicht. Es ist auch die Phase, in der ich gerne viele Modifikationen und Änderungen teste, die letztendlich den Unterschied machen.

Woher kommt eure tägliche Inspiration?
Hanna: Ich denke, für mich kommt es darauf an, dass die Atmosphäre und die Stimmung, in der ich mich befinde, stimmen müssen.
Romin: Viele Inspirationen entstehen im Alltag. Während ich etwas tue, mache ich eine Beobachtung, die möglicherweise eine neue Idee auslöst. Oder zumindest ein Ausgangspunkt für Neues sein. Auch die Projektbesprechung mit Hanna und den Kunden führt oft zu neuen Perspektiven und Erkenntnissen.

Wie würdet ihr euren persönlichen Stil beschreiben?
Hanna: So wenig Stil wie möglich. Ich versuche, die Balance zwischen einer subtilen Form, einer guten Materialauswahl und der Liebe zum Detail zu finden.
Romin: Ich denke, meine Vorstellung von Design ist ziemlich minimalistisch. Die Dinge müssen nützlich sein, aber ich möchte nicht, dass sie langweilig werden. Es muss die kleine Wendung haben, die es schön macht, und der Benutzer lächelt wahrscheinlich.

Was sind die wichtigsten Schritte eures kreativen Prozesses?
Romin: Wir haben keinen allgemeinen Prozess, den wir strikt befolgen. Aber am Anfang gibt es immer viele Diskussionen. Generell ist unser Prozess recht analog. Normalerweise entwerfen und bauen wir viele Modelle und Prototypen, bevor der Computer zum Einsatz kommt.
Hanna: Es kommt auch darauf an, was der Ausgangspunkt für ein neues Projekt ist. Manchmal ist es ein Material oder eine Beobachtung, manchmal taucht ein Ideenentwurf auf. Und der ganze Prozess – nun ja, das ist nicht immer so, wie wir es uns vorgestellt haben.

Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach die Zusammenarbeit im Design
Hanna: Das Wichtigste.
Romin: Das ist der Schlüssel! Das kann die Zusammenarbeit zwischen uns als Designern und dem Hersteller sein oder auch die Zusammenarbeit in unserem Studio. Gemeinsam wird es besser, davon sind wir überzeugt.

Gibt es eine bestimmte Botschaft, die ihr mit euren Entwürfen vermitteln möchtet?
Romin: „Botschaft“ klingt für mich etwas zu groß und prätentiös. Aber ich glaube natürlich, dass Dinge, die ästhetisch und qualitativ gut gemacht sind, länger leben können, und das ist gut so.
Hanna: Ich denke, es ist gut, von gut gestalteten Produkten umgeben zu sein und mit ihnen zu leben. Genauso wie das Auflegen einer schönen Platte oder das Zubereiten und Essen einer guten Mahlzeit. Es geht um Lebensqualität und darum, Dinge zu tun, die einem gut tun. Design für die Seele könnte man wohl sagen.

Lieblingsarbeitsgerät?
Hanna: 2B-Bleistift mit extra dicker Mine.
Romin : Holzleim und ein Cuttermesser.

Der beste Soundtrack für die kreative Arbeit?
Hanna: Kommt darauf an. Für CAD: der deutsche Sänger Helge Schneider, für Design + Thinking: Paul Kalkbrenner.
Romin: Elektronische Musik, zum Beispiel, T. Raumschmiere. Im Workshop höre ich auch gerne Old-School-Hip-Hop wie die Beastie Boys.

Euer Lieblingsmaterial?
Hanna: Karton und Holzleim für den Modellbau.
Romin: Bei Prototypen bin ich wirklich süchtig nach Pappe. Ansonsten liebe ich Glas, es ist so vielfältig (im wahrsten Sinne des Wortes).

Eure Lieblingsform oder Lieblingsfigur?
Hanna: Ausgewogene Form.
Romin: Schwer zu sagen – ich mag klare und grafische Formen.

Was kommt echter Magie am nächsten?
Hanna: Natur.
Romin: Kochen.

Interview: EMKO

Büro Famos hat für den Hersteller EMKO die Pendelleuchte HAT entworfen.

„HAT-Pendelleuchten stellen das traditionelle Bild einer Lampe in Frage. Zusätzlich zu ihrer Funktionalität bieten HATs auch einen einzigartigen und erzählenden Charakter. Das macht sie zu einem großartigen Akzentelement der Inneneinrichtung: Sie beleben den Raum mit ihrem auffälligen Aussehen und vermitteln die Persönlichkeit ihres Besitzers.“ (Audrone Drungilaite, Kreativdirektorin EMKO)

Hier geht's zum Instagram-Account von Büro Famos: instagram.com/buerofamos/

Hier lernst du noch mehr Designerinnen und Designer kennen!